Als ich gestern beim Stand von 1:7 mit einem Spieler des gastgebenden TSV Marienfelde sprach, war er erstaunt, dass seine Mannschaft im Hinspiel mit 3:8 gegen uns verloren hatte. Aber der Reihe nach.
Zum vorletzten Punktspiel der Saison im weit entfernten Marienfelde traten auf Ajax Seiten Achim, Dieter, Maik und Lara an. Ich hatte die beiden Jugendlichen und Achim eingesammelt und war als Fahrer und Coach tätig.
Schon bei der Begrüßung war klar, es geht um nichts. Uns war der 3. Platz in der 3. Kreisklasse F nicht mehr zu nehmen (mehr ging aber auch nicht) und den Spielern vom TSV war es wichtig nicht abzusteigen und das war auch nicht mehr möglich.
Achim und Dieter als Doppel eins mühten sich nach Kräften, mussten aber im 5. dem Gegner mit 9:11 die Hand reichen. Da hatten unsere beiden jungen Bäume bereits die Blätter fallen lassen 0:3 nach der Spielart des Standtischtennis.
Nun ja, ein 0:2 macht noch keinen Verlierer. Dieter gab mit 1:3 gegen die Eins ab, ebenso Achim gegen die 2. Da wir an 3 Platten spielten, konnte Lara zeitgleich für den ersten Lichtblick sorgen - 3:1 gegen des Gegners Nr. 3!
Ha, 1:4 nun geht es los... doch Maik gab gegen des Geners Nr. 4 1:3 ab und auch Achim und Dieter mussten betrübt des Gegners Hände schütteln.
Ich hatte hier schon den Verlust im Kopf, aber manchmal ergibt nachzählen, warum mir das im Kopf nicht richtig erscheinen wollte, es war erst 1:7! Wenn das nichts ist.
Also durften Maik und Lara noch einmal an den Tisch - Maik führte im 5. schon mit 10:6, als der Gegner auf 10:10 heran kam. Letzlich mit 13:11 war das bessere Ende für Ajax. Lara konnte ich erweichen, doch ab und an (wenigsten) mal einen keinen Schritt nach links oder rechts zu machen und, siehe da, 11:9 im 5. Satz.
Der ungläubig drein schauenden Gegner sah ein 3:7 und ich bat darum, alle 4 Spiele zeitgleich laufen zu lassen, es war ja bereits 21:30h und die Marienfelder bauten einen 4. Tisch auf! Vielen Dank dafür! Maik war nach 3:0 fertig und konnte nicht verstehen, warum man gegen die generische Nr. 1 verlieren konnte... Lara war bei 2:0, als Achim bereits mit dem 3:1 fertig war.
5:7, bei Lara sah es gut aus und Dieter stand 2:1. Leider wollte Lara nun wieder Standtischtennis spielen, vom Gegner ein Ball nach link, einer nach rechts und schon: Punkt für den Gegner. Machte 2:1 und alles zureden half nichts, im Standtischtennis zum 2:2. Nach Beginn des 5. Satzes kam Dieter mit froher Miene dazu, alle gingen davon aus, dass er das Spiel geholt hatte - Lara zitterte sich von Ball zu Ball und nun bekam sie ein bischen Glück dazu, zweimal Netz/Kante und endlich stellten wir uns mal wieder zum Ball, übernahmen die Initiative und kam so zu einem letzlich verdienten 11:9 - puh... 7:7. Äh halt, Dieter hatte zwar fast den ganzen 5. Satz zugesehen, stand aber selber erst 2:2! Zum Glück ging das dann recht schnell - 11:7 und nun war die Überraschung perfekt - aus 1:7 mach 7:7 und man kann sich auch über ein „Unentschieden“ freuen. Die Sportsfreunde vom TSV schüttelten nur die Köpfe, Sie hatten sich beim Stand von 7:1 schon als Sieger gefühlt, das hatten Sie noch nicht erlebt. Ich gab unseren beiden jungen Helden (3:0 und 2:1) noch ein Menü im amerikanischen Spezialitätenrestaurant aus und so endete dieser überraschende Tischtennisabend gegen 23:15h wieder in Köpenick.